Karl Alberts an Ernst Haeckel, Wiesbaden, 3. Dezember 1878
Wiesbaden, den 3. Dezember 1878
Hochferertester Herr Professor!
Ich habe das Fergnügen Inen mitzuteilen, dass nun doch die französische Ausgabe des Protisten Reiches gesichert ist und in den ersten Tagen des Neuen Jares erscheinen wird. Wegen anderweitiger Übersetzungen stehe ich noch in Correspondenz.
Erst in disen Tagen bekam ich Kenntnis fon der Straussschen Publikazion Irer Forträge, die mich – offen gestanden – überaus schmerzten! Schon for Jar und Tag beabsichtigte ich Si um diselbe Fergünstigung zu bitten, schrekkte aber stets for dem Bedenken zurükk, dass Si durch ferwandschaftliche und geschäftliche Ferhältnisse anderweit gebunden seien, was meinen Antrag alsdann in einem unbescheidenen Lichte erscheinen lassen könnte. Dass ich nun die Feröffentlichung bei Strauss finden muß, hat mich, wie gesagt, empfindlich getroffen.
Da ich mir nun nicht denken kann, dass Si weit u. tief gehende Ferpflichtungen gegen Strauss haben, wage ich mich zu der ergebenen Anfrage aufzuschwingen, ob Si mir nicht wenigstens di Herausgabe Irer künftigen Forträge u. Schriften || zuwenden und mir für disen Fall filleicht den Fersuch erlauben sollten, den bei Strauss erschienenen Band für meinen Ferlag zu erwerben?
Einem gütigen Bescheid sehe mit „Freudebeben“ entgegen.
In unbeschränkter Fererung
Ir durchaus ergebener
Karl Alberts