Ismael Gentz an Ernst Haeckel, Berlin, 6. März 1902

Hildebrandtstrasse 6.

6 März 1902.

Berlin W. 10.

Hochverehrter Herr Professor und Geheimrath!

Haben Sie allerbesten Dank für die gütige Verheißung und für die hübschen Bilder. Allerdings – benutzen thue ich dieselben nicht. Ich habe noch nie ein Portrait anders als vom ersten Strich an nach der Natur gemacht, aber es geht deshalb nicht etwa langsamer, im Gegentheil – || eine Vorbereitung wäre mir höchst hinderlich. Aber ich bin sehr glücklich, daß ich hoffen kann Ihren Kopf in meine Sammlung einzureihen, die hoffentlich später mal Werth bekommen wird. Vorläufig will das von den Leuten an der Tete noch Niemand einsehen und ist das auch egal, ich habe warten gelernt und hin und wieder sind mir vom Auslande schon schöne Anerkennungen zu Theil geworden, zum Beispiel 1895 in der Brüsseler Weltausstellung eine Medaille für 10 Portraitzeichnungen und Ankauf derselben von dem Antwerpener Museum. ||

Also mit nochmaligem Danke erwarte ich in angegebenen Tagen Ihren gütigen Bescheid, wann Sie mir freundlichst sitzen wollen. Wenn es geht, bitte es mich ein oder 2 Tage vorher wissen zu lassen. Mit den besten Empfehlungen und höchster Verehrung sehr ergebenst

Ismael Gentz

W. 10. Hildebrandtstrasse 6.

Brief Metadaten

ID
893
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
06.03.1902
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
13,9 x 22,1 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 893
Zitiervorlage
Gentz, Ismael an Haeckel, Ernst; Berlin; 06.03.1902; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_893