Ernst Otto Aehnelt an Ernst Haeckel, Jena, 3. Dezember 1908
Jena, d. 3. Dezember 08
Hochgeehrter Herr Geheim-Rat!
Heute möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich das von Ihnen ausgestellte Zeugnis über meine Tätigkeit bei Ihnen empfing und Ihnen bestens für Ihre Güte danke. Ich habe mich bereits um eine Stelle beworben, doch habe ich noch keine Antwort und werde wohl vorm 1. Januar 1909 nicht antreten können. Da ich mir selbst mein Brot verdienen muss, so erlaube ich mir, höflichst bei Ihnen anzufragen, ob Sie mir noch einige Praeparationsarbeiten übertragen würden. Sehr freuen würde ich mich, wenn Sie meinem Gesuch nähertreten wollten und mir eine zusagende Antwort senden wollten. Vielleicht stellen Sie das Material bereit, dass ich es abholen lassen kann und nach Ihren Wünschen praepariere.
Zur Zeit wohne ich in der || Wagnergasse 28.I und habe infolge Differenzen mit meinem Pflegevater meinen ursprünglichen Namen wieder annehmen müssen, und bitte Sie, mich fürderhin nach meiner jetzigen Unterschrift zu nennen.
Ich versichere Sie einer prompten Erledigung sowie exactester Ausführung Ihrer sehr geschätzten Aufträge und zeichne
Mit vorzüglicher Hochachtung!
Ernst Otto Aehnelt
früher E. E. Bachmann.