Altmann, Paul

Paul Altmann an Ernst Haeckel, Berlin, o. D.

Berlin-Halensee

Kurfürstendamm 136.

Hochverehrter Herr Professor E. Häckel!

Indem ich Ihnen herzlich danke für Ihre gütige Beantwortung meiner Schmetterlingsfrage sende ich Ihnen für das Haeckelmuseum abermals eine kleine Buchspende, welche sich gut an das gesandte Buch von Molleschotts Forster anreiht, nachdem ich dieses Buch über Alexander v. Humboldt nochmals flüchtig durchgelesen. Ich fand dasselbe nach meinem 32jährigen Aufenthalt bei einem Freunde Dr. F. Herz wieder, welcher mich schon zu den Toten zählte u. daher seinen Namen über meinen druckte statt erst beim Konsulat anzufragen, ob ich noch lebe.

So sind die Menschen. Außer Shakespeare’s Werke u. dieses Buch fand und Nichts mehr von allen Büchern u. Zeichnungen wieder; aber nun ist es besser, wenn es der Jugend zur Verfügung steht. Mich hat es in der Jugend auch sehr begeistert u. zum Studium der Natur angeregt.

Auf einer kleinen Studienfahrt in die Umgebung ließ ich mir von einem Buben mehrere Citronenvögel Schmetterlinge fangen, deren Flügel ich bei einem Freunde unter dem Mikroskop sehen werde. Es scheint, daß die farbigen Flecke isolirt darauf zu sehen sind u. keine Pigmentzufuhr vom Körper erhalten. Das ist es, was ich wissen wollte.

Mit tief ergebenen Dank u. Gruß

Paul Altmann

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
??.??.1919
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 8797
ID
8797