Rechtenfleth
2 Juli 78.
Herzlieber Haeckel.
Wie lange schon wollte ich Dir antworten und mochte doch nicht eher schreiben, bis ich Dir Gewisheit über mein Kommen geben konnte. Jetzt habe ich doppelten Anlaß dazu. Erstens die Meldung, daß ich etwa gegen die letzte Woche des Monats bei Dir einzutreffen gedenke und am 15 a von hier abreisen will.
Zweitens den Ausdruck meines innigsten und freudigsten Danks für Deine Schrift, die ich mit wahrer Wonne verschlungen habe. Der Inhalt hat mich aufs Mächtigste gefesselt. Die Form und klare lebendige und echt b populäre || Darstellung mit aufrichtiger Freude erfüllt. Über Alles und Jedes Einzelne darin – nächstens mündlich in schönen herzerquickenden Stunden trauten ungestörten Beisammenseins. –
Ein junger Freund von mir und Verehrer von Dirc der Botaniker Hermann Soyaux, ein lieber wackrer und strebsamer Kerl, geht in nächster Zeit auf Kosten eines großen Hamburger Handlungshauses nach d Gabun, an der Westküste von Afrika. Soll er Etwas für Dich ausrichten, sammeln, beobachten so wende Dich nur dreist an ihn und schreibe, daß ichs gesagt habe. Seine Adresse ist (Friedland in Mecklenburg Strelitz) wo er zur Zeit noch bei seinem Vater sich aufhält. || Nur mußt Du damit eilen, denn seine Abreise steht vor der Thür.
Mit Gruß und Händedruck auf fröhlich Wiedersehen
Dein treuer
H. Allmers
a gestr.: d; b gestr.: von; c gestr.: Du und; eingef.: und Verehrer von Dir; d gestr.: der W