Jena, den 14/II 1904
Hochzuverehrender Herr Professor!
Gestatten Sie auch Ihren einstigen Reisegefährten, Ihnen zur Vollendung des siebzigsten Lebensjahres die aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche darzubringen.
Nicht unter der Sonne der Tropen bege-||hen Sie diesmal Ihren Geburtstag, doch dafür gewiß viel heiterer gestimmt als damals, wo am Gestade des Indischen Ozeans zwar nicht die Natur ihrem Forscher, leider aber die Kultur in Gestalt der Padanger Eisenschienen unliebsame Fesseln anlegte. Und wenn auch mit der Sonne des Äquators die des vierundvierzigsten Breitengrades nicht wetteifern kann, so leuchtet sie doch unvergleichlich viel mehr als die trübe Februarsonne des hei-||mischen Nordens.
Möchte ihr heller Schein und Italiens wolkenloser Himmel, unter dem Die übermorgen Ihr achtes Jahrzehnt beginnen, ein Sinnbild der Ihnen bevorstehenden Zukunft sein, auf daß Sie noch weitere zehn Jahre ungetrübten Daseins in derselben Rüstigkeit und Frische, die Sie heute auszeichnet, auf die vergangenen zurückblicken zur höchsten Freude der || theuren Ihrigen und
Ihrer Sie aufrichtig verehrenden
G. K. Anton und Helene Antona
a egh. Unterschrift: Helene Anton