Theodor Bail an Ernst Haeckel, Danzig, 20. Juni 1896
Danzig 20.6.1896.
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Nehmen Sie für die alte freundschaftliche Gesinnung, die Sie mir in Ihrem Briefe vom 6/6 dieses Jahres ausgesprochen, meinen herzlichsten Dank ebenso, wie für die freundliche Vermittelung der Bekanntschaft mit Ihrem Herren Neffen. Meine Freunde und ich haben denselben nicht nur sehr lieb gewonnen, sondern waren gleich Ihnen der festen Überzeugung, daß seine Wahl in jeder Beziehung eine sehr glückliche gewesen wäre, und ich selbst trug mich || schon mit der Hoffnung, auf seinen persönlichen, liebenswürdigen Verkehr. Allein die Entscheidung lag, so viel wir auch für ihn zu wirken suchten, nicht in unserer Hand und scheint unter sehr einflußreicher Einwirkung erfolgt zu sein. Ich lege Ihnen einen Zeitungsausschnitt vom heutigen Tage bei. Bitte, empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Neffen aufs beste, drücken Sie ihm unsere Betrübnis über das Scheitern unserer Bemühungen aus, nehmen Sie noch meinen herzlichen Dank für Ihre litterarischen Zusendun-||gen und erhalten Sie Ihr liebenswürdiges Wohlwollen
Ihrem
ergebensten
Th. Bail.