Richard von Basso an Ernst Haeckel, Krumpendorf, 3. August
Krumpendorf 3/8.
Hochverehrter Herr Professor!
Empfangen Sie meinen und meiner Frau innigsten Dank für die Übersendung Ihres wolgetroffenen Bildes u. des Berichtes über Ihre Jubiläumsfeier. Wir werden beides als liebes Andenken stets treu bewahren u. hoffen, daß es uns denn auch bald möglich || sein wird für diese Beweise der Freundschaft, persönlich wiederholen zu können.
Mein Schwiegervater, welcher wie Herr Professor wissen von einem neuen Übel gepeinigt wird, indem ihm sein linkes Auge den Dienst fast vollständig versagt, ist seit einer Woche bei uns und erfreut || uns trotz aller seiner Leiden durch seinen unversiegbaren Humor u. die alte Heiterkeit. Zum Glück scheint es auch mit dem Auge langsam besser zu gehen so, daß er in einigen Wochen vielleicht doch seiner alten lieben Beschäftigung wird nachgehen und seine Arbeiten wird fortsetzen können. –
Mit der Bitte uns || beide Ihrer Frau Gemahlin unbekannterweise, bestens zu empfehlen, wiederhole ich unseren Dank u. verbleibe mit besonderer Hochachtung
Euer Hochwolgeboren
ergebenster
Basso