Karl Ferdinand Batsch an Ernst Haeckel, Berlin, 21. November 1870
Berlin, 21.11.70.
Hochgeehrter Herr Professor!
Mit herzlichem Dank für Uebersendung der beiden Brochüren, deren Lektüre mir ein besonderes Vergnügen sein wird, bedauere ich zugleich aufrichtig daß Sie mich hier verfehlt haben. Das Auffrischen der Erinnerung an eine Fahrt, die man unter den angenehmsten Verhältnissen und || in liebenswürdiger Gesellschaft gemacht hat, thut namentlich bei jetzigen Zeitläuften ganz wohl und würde mir ein Zusammentreffen mit Ihnen eine große Freude gewesen sein. Wenn das Glück günstig ist, so werde ich mir über kurz oder lang einmal erlauben, Sie in Jena zu besuchen. Während mich mein Weg sonst immer nur selten nach diesem || berühmten Ort geführt hat, glaube ich, daß dies nach Rückkehr friedlicherer Verhältnisse, und nachdem die gute Stadt Jena sich erst eine Eisenbahn angeschafft hat, was ja, wenn ich nicht irre, in Aussicht steht, später öfter der Fall sein wird.
Sehr dankbar bin ich Ihnen für Uebersendung der Photographie und füge nach Wunsch die meinige bei.
Mit vorzüglicher Hochachtung verbleibe ich
Ihr sehr ergebener
Batsch