August Batsch an Ernst Haeckel, Ostheim, 15. Februar 1915
Ostheim v. d. Rhön d. 15/II 15
Hochverehrte Excellenz!
Vielleicht erinnern Sie sich noch, als ich zu Anfang Januar 1914a Ihnen meinen ersten Besuch machte, daß Sie beim Abschied die Befürchtung äußerten: Das Jahr 1914 werde wohl Ihr letztes werden „Ihres nicht ganz intacten Herzens wegen“. Ich erlaubte mir damals, Ihre Besorgniß zu bezweifeln und bin nun heute, wo ich Ihnen, hochverehrter Jubilar, meinen innigsten und herzlichsten Glückwunsch zum hoffentlich in bisheriger geistiger Frische und Elastizität zurückgelegten 81. Lebensjahr zurufe, glücklich, daß sich eine damals ausgesprochene || Hoffnung hinsichtlich Ihrer pessimistischen Befürchtung nicht erfüllen werde, eingetroffen ist.
Machen Sie mir und den, noch vielen Tausenden zählenden Bekennern Ihrer Monismuslehre die Freude, Ihnen noch zu recht vielen Geburtstagen gratulieren zu können, damit auch Sie sich noch mit uns der gründlichen und hoffentlich endgültigen Niederlage unseres mächtigsten und tückischsten Feindes, des Engländer nach endlichem, glorreichem Sieg erfreuen können und seien Sie nochmals auf das Herzlichste gegrüßt von Ihrem dankbar ergebenen
Fstm. Batsch.
a korr. aus: 1913