Karl Bauer an Ernst Haeckel, München, 3. April 1914
München 3. Apr. 14
Lieber, verehrungswürdiger Herr Geheimrat!
Dass Sie bei der ungeheuren Correspondenz noch Zeit zu einem so freundlichen Briefe an mich finden, schätze ich ganz besonders hoch ein. Ich danke Ihnen aufs herzlichste für die Übersendung der grossen Festschrift in 2 Baenden, die in ihrer Art doch ganz einzig ist. ||
Ich sollte ja auch Einiges dazu schreiben, doch dachte ich mir, Ihre Bildnisse sagen von meiner Verehrung & Liebe in diesem Zusammenhang mehr, als dithyrambische Worte, in denen ich mich hätte bewegen müssen, wenn ich ehrlich meine Eindrücke unserer Zusammenkunft berichtet hätte.
Den glücklichen Vater, Freund Walther sehe ich heute Abend mit Kotthaus zusammen an || unserem allwöchentlichen Stammtisch im Café.
Ihnen & Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin unsere herzlichsten Grüsse
Ihr
dankbar & treu ergebener
Karl Bauer.
Fast hätte ich meinen innigen Dank für das Beste vergessen, die beiden prächtigen Bildnisse des sieghaften Mannes von 1874 & des Weisen von 1914.