Ernst Heinrich Bauernfeind an Ernst Haeckel, Triesdorf, 11.??.1909
Hochgeehrter Herr Professor!
Indem ich mir erbitte, Sie durch die mitfolgenden Drucksachen auf meine bereits gedruckten & des Druckes noch harrenden Arbeiten aufmerksam zu machen a, in denen ich mich nach Kräften bemühe, die Ernährungs-, Düngungs- & ganz besonders auch die Erziehungsfrage klar zu stellen, möchte ich Sie recht sehr bitten, mir gütigst mitzuteilen, ob es Ihnen bekannt ist, daß Darwin in seinen Werken in der Ernährungsfrage eine bestimmte Stellung eingenommen, resp. ob ders. in seinen Arbeiten den Einfluß der Ernährungsart auf den Körper & Geist aller Geschöpfe gebührend berücksichtigt hat. Der frühere Fabrik Direktor Aug. Leinert hat dies nämlich in einer Arbeit betitelt: Die Ursache der menschlichen Grausamkeit! behauptet aber leider gar keine Belegs-Stellen aus Darwins Werken angeführt! Diese Arbeit steht auf Wunsch & gegen Rücksendung zu Ihrer Verfügung! Auch wäre mir sehr lieb, zu erfahren, wie Sie sich zu || dieser Frage verhalten!b B! kein „Schlüssel zu den k. H.“ dürfte c gewiß Ihre Aufmerksamkeit verdienen; falls Sie denselben einer sachlichen Beurteilung unterziehen wollen, steht er Ihnen auf Wunsch zur Verfügung! Doch betone ich, daß zum besseren Verständnis dess. auch die Lektüre der übrigen Schriftend zu empfehlen ist. Um gütige Verteilung meiner Anzeigen bittet hochachtungsvollst erg. ||
Hch Bauernfeind
Lehrer a. D.d
a & um; b weiter am Rand v. S. 1: dieser Frage verhalten! cgestr.: Sie, c mit Rotstift eingef.: Schriften; d weiter am Rand v. S. 2: Hch Bauernfeind | Lehrer a. D.