Jacques von Bedriaga an Ernst Haeckel, Nizza, 4. Februar 1899
Nice, Boulevard de l’Impératrice 55.
4 2 99.
Hochgeehrter und lieber Herr Professor,
Vom Bibliographischen Institut in Leipzig ist soeben ein Juwel eingetroffen, das alles bis dahin dagewesene in Schatten setzt. Das beigefügte gedruckte Schreiben weist darauf hin, dass Sie der freundliche Geber sind und ich beeile mich Ihnen meinen wärmsten, innigsten Dank auszusprechen.
Durchblättert man das Heft, so glaubt man eine Märchenwelt vor sich zu haben. Es war ein || schöner und glücklicher Gedanken diese Kleinodien zur Schau auszustellen und mit welchem Geschmack Sie, dieselben zusammengebracht haben! Glück dem Unternehmen braucht man wohl kaum zu wünschen, denn es ist zweifellos, dass das Werk in ungezählten Auflagen die Reise um den Erdball antreten wird. Diese Befriedigung werden Sie erleben und ich werde die Freude mit Ihnen, mein unvergesslicher Lehrer, theilen. Meine Frau und ich umarmen Sie beide im Geiste mit innigster Liebe und Verehrung und bitten Sie uns Ihrer Frau Gemahlin bestens zu empfehlen.
Leben Sie wohl und bleiben Sie || ferner gewogen
Ihrem Sie hoch schätzenden und
treu ergebenen Schüler und Freund
Bedriaga.