Käthe Besser an Ernst Haeckel, Bonn-Poppelsdorf, 5. November 1898
Hochverehrter Herr Professor,
Sie scheinen für die Kreuzung zu sein! Kaum war unser Brief an Sie fort, als Ihre liebe Sendung kam. Es thut mir von Herzen leid, dass es Ihrer Frau Gemahlin gar nicht gut geht und Sie dadurch trübe Tage haben. Möchte doch bald wieder vollkommenes Wohlbefinden in Villa Haeckel herrschen! –
Und nun meinen besten Dank für die gütige Uebersendung des Bildes || Ihrer Frau Tochter mit Ihrem Manne, womit Sie mich riesig erfreuten! – Welch liebliches, sinniges Köpfchen aus dem Klugheit und Anmuth blicken! – Der Gatte sieht energisch aus, was durch eine III. Kilimandjaro Reise ja auch bestätigt ist.
– Die Sendung an Herrn Dr. Geist ist sofort bestens besorgt.
– Der Bicyclanthropus ist ja einzig gelungen und ein würdiges Pendant zum Pithecanthropus! – Hoffentlich kann ich Ihnen auch mal einen humoristischen Scherz als Gegengabe senden. Wenn mein Mann Ihnen später || schreibt und dankt, darf ich wohl einige Zeilen hinzufügen. Für heute nochmals mita warmen [!] Dank und besten Wünschen für baldige Genesung Ihrer Frau Gemahlin.
Ihre
treu ergebene
Käthe Besser.
Bonn-Poppelsdorf | 5.XI.98.
a eingef.: mit