Cipri Adolf Bermann an Ernst Haeckel, München, 29. Oktober 1907
München d. 29. Okt. 07
Euer Excellenz!
Ich danke Ihnen herzlichst für Ihre Zeilen vom 25. d. M. Wir waren in dieser Zeit als Sie in München waren in Berlin bezw. Wannsee und bedauern aufrichtig, daß wir Sie nicht sehen konnten. Ich bin ja noch in Ihrer Schuld || Excellenz. Meine Collectiv-Ausstellung in Mannheim hat mich ganz & gar in Anspruch genommen so daß ich den Abguß Ihrer Büste immer noch nicht tönen konnte. Selbstverständlich wird sie aber jetzt bald eintreffen und ich freue mich, daß die Büste einen so würdigen Platz bekommen || wird. Dürfte ich mir bevor sie aufgestellt wird den Platz hiezu ansehen? ‒ Ich würde dann vorher Euer Excellenz besuchen, das ich sowieso schon längst vorhatte. Vor oder nach Weihnachten komme ich von Berlin und dann könnte ich meinen Besuch in Jena damit verknüpfen. Für || die dem Briefe beigelegte Postkarte danke ich Excellenz verbindlichst. Ich freute mich sehr, daß Sie noch so schön und freundschaftlich meiner gedenken. Meine Frau und ich grüßen hochachtungsvollst
In größter Verehrung
Euer Excellenz
ergebenster
C. A. Bermann