Moriz Benedikt an Ernst Haeckel, Wien, 24. Februar 1918
M. Benedikt
IX Mariannengaße 1.
Geehrter H. G. R.!
Gedenken Sie meinen „Offenen Brief“ durch eine für die Oeffentlichkeit bestimmte Antwort so zu sagen auszustatten. Mein Brief verlangt jedenfalls veroeffentlicht zu werden schon wegen der historischen Gerechtigkeit gegenüber Schroen, Hartung u. Consorten. ||
Haben Sie sich auch für die „Biomechanik und Morphogenesis“ und die „Seelenkunde des Menschen“ intereßirt?
Ich verlange enorm viel von Ihnen! Ich ware glucklich, wenn diese Forderungen vielmehr diese Bitte um Interesse erfüllt werden. Ich glaube, daß damit der Sache u. natürlich mir ein Dienst erwiesen würde. Mein offener Brief u. Ihre sachliche Antwort darauf könnten ja zusammen erscheinen. Mein Manuskript enthält natürlich die persoenliche Bemerkung über Schroen nicht, welche sich auf seine litterarische Ungeschicklichkeit bezieht. Wo würden Sie die Veroeffentlichung wünschen u. empfehlen?
Mit dem Ausdruck innerster Verehrung
M. Benedikt
H. G. R.
Pf. Dr. Ernst Haeckel
Jena