Margarete Bothe an Ernst Haeckel, Smichov bei Prag, Dezember 1915
Mein lieber Herr Haeckel
Haben Sie meinen Brief nebst Karte erhalten? Lieber, guter Herr Haeckel, da Ihnen die Kalvill-Äpfel so gut schmecken, habe ich die Kistchen von Meran senden lassen. Bitte schreiben Sie mir ob es angekommen ist? Wie geht es Ihnen? Mir geht es sehr gut.|| Bin gesund wie ein Fisch im Wasser, gehe oft in Opern, zuletzt sah ich Rigoletto. Bin bei sehr, guten lieben Menschen, die mich liebe haben. Was kann ich da noch wünschen. Und doch, ich möchte Sie noch einmal sehen. Wenn ich zur Hochzeit meines Bruders fahre, rutsche ich noch mal rasch nach Jena, ja? Ich freue mich ja so sehr darauf.
Hier ist sehr schönes Wetter. || Wie ist es dort? Ich gehe fast den ganzen Tag mit Herrn u. Frau Direktor spazieren. Nun schreiben Sie mir bitte umgehend.
Ich grüße und küsse Sie innig und herzlich immer Ihre ganz dankbare
Marg. Bothe.
Z. Zeit bei Herrn Bankdirektor Tischler Smichow beia Prag i. Böhmen Ferdinands Kai 4. F.||
Bitte antworten Sie umgehend da ich bald vieleicht [!] fahren muß.
a eingef. mit Bleistift: Smichow bei