Wilhelm Breitenbach an Ernst Haeckel, Brackwede, 17. Mai 1911
Brackwede, 17.5.11
Sehr verehrter Herr Professor!
Mit tiefstem Bedauern lese ich soeben von dem schweren Unfall, den Sie erlitten haben. Ich hoffe von ganzem Herzen, daß die Verletzung doch nicht so schwer sein wird, wie sie in den Zeitungen geschildert wird. Tausende und Abertausende werden mit mir aufrichtig wünschen, daß die Kunst der Ärzte und Ihre kräftige Natur Sie auch diesen bedauerlichen Unfall überstehen lassen. Ein gnädiges Geschick hat Sie schon aus so manchen Fährnißen hinausgeführt, daß es Sie hoffentlich auch || diesmal nicht im Stich lassen wird. Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen einen günstigen Verlauf der Krankheit und möglichste Besserung. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich in dieser Zeit Ihrer noch mehr und inniger gedenke wie sonst.
Mit den besten Grüßen und Wünschen bin und bleibe ich
Ihr treu ergebener
alter Schüler
Dr. W. Breitenbach