Ernst Haeckel an Theodor Kappstein, Jena, 18. Mai 1900
ZOOLOGISCHES INSTITUT
DER UNIVERSITÄT JENA.
JENA, DEN 18. Mai 1900
Hochgeehrter Herr!
Für die freundliche Antheilnahme, welche Sie an meinen Arbeiten und an meiner Person mehrfach in so liebenswürdiger Weise bekundet haben, sage ich Ihnen meinen herzlichen Dank. Ich sende Ihnen beifolgend meine letzte Photographie (von Lenbach im October 1899 aufgenommen) und würde mich freuen, dagegen die Ihrige zu erhalten. Auch lege ich meinen Cambridge-Vortrag (über den Ursprung des Menschen) bei, der zwar nicht Viel Neues bringt, aber stark gewirkt hat. ||
Von Ihrem trefflichen, für mich sehr ehrenvollen Aufsatze im „Zeitgeist“ (Nr. 16. u. 17. vom 16. u. 23. April) bitte ich Sie, mir durch die Expedition des „Berliner Tageblatt“ 6–8 Exemplare (gegen Nachnahme) schicken zu lassen.
Ich rüste mich zu einer a neunmonatlichen Reise nach Ost-Indien (Java, Celebes), welche ich im August anzutreten gedenke.
Mit wiederholtem Danke
Hochachtungsvoll
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.
a gestr.: acht