Berlin N W. 52 Melanchthonstr. 5 den 10. April 1905
Hochzuverehrender Herr Professor!
Hochwohlgeborener Herr!
Das Glück, Ihren hiesigen Vortrag „Der Kampf um den Entwickelungsgedanken“ zu hören und den genialen Verfasser der „Welträthsel“ von Angesicht zu Angesicht zu sehen, ist mir leider nicht beschieden. Die Eintrittskarten zur Singakademie waren bereits am Tage nach der Bekanntgabe des Vortrags vergriffen. Sei es mir als Anhänger Ihrer monistischen Weltauffassung, als eifrigen Jünger der Naturwissenschaften auch nur als Autodidakten –, und als Ihren aufrichtigen Bewunderer gestattet, den Wunsch zu äußern,
daß es Ihnen, hochgeehrter Herr Professor gefallen möge, das Licht der Aufklärung und Wahrheit später durch Drucklegung Ihres Vortrages auch weiteren Kreisen leuchten zu lassen.
Genehmigen Sie die Versicherung der vorzüglichsten Hochachtung, in der ich verharre als Ihr ergebener