Carl Heinrich Ferdinand Streichhan an Ernst Haeckel, Weimar, 15. August 1881
Hochgeehrter Herr Professor!
In ergebenster Erwiderung auf das gefällige Schreiben vom 3ten dieses Monats beehre ich mich Sie zu benachrichtigen, daß ich Sie in den nächsten 3 Tagen hier erwarte, um an der Hand der vorliegenden Bauentwürfe für das zoologische Institut diejenigen Änderungen, welche Sie als Verbesserungen bezeichnen werden, näher zu besprechen. Ich würde mich nach Jena begeben haben, wenn nicht der Herr Departements-Chef, || der nun über alle Berge in die Sommerfrische gegangen ist, anderer Meinung gewesen wäre, und wenn ich mir und meiner Tochter das Vergnügen, Sie bei uns zu sehen, hätte versagen mögen. Wir schmeicheln uns nämlich, daß Sie zur Conferenz Vormittag hierher kommen werden, und bitten Sie dann zu Mittag uns mit Ihrer angenehmen Gesellschaft beehren zu wollen.
Belieben Sie uns den Tag, an welchem wir || Sie erwarten können, näher zu bezeichnen und nehmen Sie inzwischen unsern herzlichen Gruß her.
Mit vorzüglicher Hochachtung
wie stets
Ihr ganz ergebenster
Streichhan
Weimar,
den 15ten August
1881.