Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Agnes und Ernst Haeckel, Berlin, 20./21. September [1869]

Berlin d. 20st Sept.

Liebe Kinder!

Von Herzen freue ich mich, daß Ihr nun wieder beisammen seid, und in Gedanken habe ich Dich, lieber Ernst, schon oft in Deinem Hause, bei Deiner lieben Frau willkommen geheissen. Es machte mir doch viel Sorge Dich in der Fremde krank zu wissen, und wenn es mich auch beruhigt, daß Du mir die Versicherung giebst: Du seist wieder ganz wohl, || so macht es mir doch Sorge, ob es auch wohl wirklich so ist; laß Dich nur recht pflegen, und vor allen Dingen achte nur selbst drauf, daß Du vernünftig bist; zu leicht übertreibst Du es: man kann auch des Guten zu viel thun; kann ich Dir nicht irgend etwas zur Stärkung schicken, dann bitte schreib mir es ja; willst Du vielleicht etwas Wein haben? dann schreibe mir nur ob ich Dir rothen oder weissen schicken || soll, ich packe dann ein kleines Kistchen, denn das versprochene Faß kann erst später kommen. – Schreib mir auch wieviel die Fracht beträgt für das Packet damit ich es notiere zur spätern Berechnung. Dabei fällt mir ein: Agnes schreibt mir ich solle ihre Intressen ihr schicken, sie sagt aber nicht ob ich überhaupt auch das für Dich eingenommene schicken soll. Wenn Du das wünschst, so ist es ja besser, es wird zusammen geschickt, bitte gieb mir hierüber || Antwort.

Dienstag: So mancherlei nöthige Besorgungen haben mich nicht schreiben lassen; nun will ich doch sehn, daß heute der Brief zur Post kommt: zuerst will ich Euch, liebe Kinder, bitten: Mutter Huschke nebst meinem herzlichsten Gruß meinen schönsten Dank zu sagen für die wunderschönen Trauben, die uns vorigen Mittwoch Marie Reimer gebracht hat, leider || [Text bricht ab]

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
21.09.1869
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 49304
ID
49304