Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, [Potsdam], 23. Januar 1883

23/1 83.

Lieber Ernst!

Herzlich danke ich Dir für Deinen lieben Brief: ich habe nun in der Berechnung für Dich 100 Mark als Einnahme gestellt, davon kannst Du die für mich gemachten Auslage bestreiten, und den Rest verwende zu etwas, das Dir oder Agnes angenehm ist. – Gestern überraschte mich Bertha, und ist bis jetzt Abend bei mir gewesen; mir war es lieb daß sie so vernünftiga den Entschluß billigt, den Ihr der Schule wegen für Walter gefaßt habt. Und so gebe Gott seinen Seegen, daß es zu seinem Wohl ist. Mir ist es schon sehr lieb, daß er bei seinen || Eltern bleiben kann; und so möge Gott Dir und Deiner lieben Agnes Kraft geben, daß Ihr treulich Euerem Kinde beisteht, denn beim Wechsel der Schule wird ihn wohl Anfangs manches schwer werden. Eltern Liebe und Sorgfalt kann vieles erleichtern. –

Doch ich fühle ich kann heute nicht mehr schreiben; daher ist es besser: ich sage Euch lebe wohl. Sei mit Frau und Kinder auf’s herzlichste gegrüßt und behalte lieb

Deine

alte Mutter.

a verb. aus. fernünftig

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
23.01.1883
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 49064
ID
49064