Gustav Kilpper (Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart) an Ernst Haeckel, Stuttgart, 17. Juni 1912
DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT
STUTTGART
STUTTGART, DEN 17. Juni 1912.
Euer Exzellenz!
Wie ich erfahre, arbeiten Euer Exzellenz gegenwärtig an Ihren Lebenserinnerungen, über die Sie sich schon vor einigen Jahren die Freundlichkeit hatten, sich mit mir gelegentlich eines Besuches wegen des philetischen Bilderatlasses „Vom Urtier zum Menschen“ zu unterhalten. Ich hatte mir schon damals erlaubt, Euer Exzellenz dafür den Verlag der Deutschen Verlags-Anstalt in Vorschlag zu bringen und möchte diesen Vorschlag heute aufs angelegentlichste wiederholen. Die stattliche Reihe wertvoller Memoirenwerke, die im Lauf der letzten Jahre bei der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen sind, geben ihr eine unbedingt führende Stellung auf diesem Gebiet, die von vornherein jeder Neuerscheinung zugute kommt. Wenn schon zwar die Lebenserinnerungen Euer Exzellenz an sich einer solchen Unterstützung gewiss nicht bedürfen, werden doch auch Sie Wert darauf || legen, dass Ihr Lebensbuch in guter Gesellschaft erscheint. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, dürfte kaum ein deutscher Verleger eine so glänzende Reihe von Fürsten, Gelehrten, Staatsmännern, Heerführern und Künstlern zu seinen Autoren zählen wie die Deutsche Verlags-Anstalt, der auch jüngst der deutsche Kronprinz mit der Verlags-Uebertragung seines Jagdtagebuches seine Schätzung kundgegeben hat.
Wenn Euer Exzellenz es wünschten, stünde ich gern jederzeit zu persönlicher Aussprache zur Verfügung. Einer gültigen Rückäusserung mit Vergnügen entgegensehend, empfehle ich mich
in vorzüglicher Hochachtung
Euer Exzellenz
ergebenster
G. Kilpper. ||
Seiner Exzellenz
Herrn Geheimrat Professor Dr. Ernst von Haeckel
Jena.