Ludwig Plate an Ernst Haeckel, Jena, 27. Oktober 1911
Zoologisches Institut
und Phyletisches Museum
der Universität Jena
Jena, den 27/X 1911
Hochgeehrte Excellenz!
Besten Dank für die freundliche Teilnahme an dem Hinscheiden meiner teueren Mutter. Das Wort „Mutter“ sagt zur Genüge, was man in einem solchen Falle verliert.
Wie ich Ihrem Herrn Sohn, dessen Bekanntschaft ich zu meiner Freude neulich machen konnte, wiederholt sagte, bitte ich dringend, dass Sie alles unterlassen, was Ihrer Gesundheit auch nur || im entferntesten schaden könnte. Ist unsere Bibliothek 2½ Jahr unvollständig gewesen, so kann sie es auch noch längere Zeit sein. Ich bitte also wegen der Bücher vor der Hand sich keine Gedanken zu machen, sondern nur Ihrer Gesundheit zu leben.
Indem ich mich Ihrer Frau Gemahlin zu empfehlen bitte
hochachtungsvoll
L. Plate.