N. N. an Ernst Haeckel, Erfurt, 24. Mai 1916.
HAMBURG-MANNHEIMER
VERSICHERUNGS-AKTIEN-GESELLSCHAFT
ABTEILUNG FÜR
KRIEGSWAISEN-FÜRSORGE
Erfurt, den 24. Mai 16.
Ew. Hochwohlgeboren
hatten die Güte, die Patenschaft für eine Kriegswaise zu übernehmen, die auf das Kind Anna Rosenfeld, Jena-Rosenhain, Kahlaischestr. 36. überschrieben wurde.
Ueber die Familienverhältnisse der Waise wollen Sie sich gütigst aus den am Schlusse dieses Schreibens aufgeführten Angaben unterrichten.
Einer unserer Beamten, der zur Quittungsleistung berechtigt ist, wird sich in der nächsten Zeit erlauben, den Betrag bei Ihnen zu erheben.
Sollten Ew. Hochwohlgeboren uns aus dem Kreise Ihrer Freunde und Bekannten einige Persönlichkeiten namhaft machen können, von denen zu erwarten ist, dass sie für unsere gute Sache Interesse haben, so würden wir Ihnen für gefällige Angabe der bezüglichen Adressen sehr verbunden sein. ||
Hierfür belieben Sie sich der beiliegenden Postkarte zu bedienen.
Wir unterlassen es der Familie Ihren Namen mitzuteilen, sondern möchten Ihnen anheimstellen, sich selbst darüber zu entscheiden, ob Sie persönlich einen Einblick in die Verhältnisse nehmen wollen.
Indem wir Ihnen für Ihre hochherzige Mitwirkung unseren verbindlichsten Dank aussprechen, zeichnen wir
Mit vorzüglicher Hochachtung
Distriktsbüro der
Hamburg-Mannheimer Versicherungs-Aktien-Gesellschaft
Abteilung für Kriegswaisenfürsorge.
HAMBURG-MANNHEIMER
VERS.-AKT.-GESELLSCH.
DISTRIKT-BÜRO ERFURT
EPINAYSTRASSE 3.I
Der Vater des Kindes war Maurer und fiel im Alter von 31. Jahren am 23. August 1915 in Russland infolge Herzschusses. Er hinterlässt seine Witwe mit 2 unversorgten Kindern.
Herrn
Prof. Dr. Ernst Haeckel,
Jena
Bergstr. 7.