Renchen (Baden), d. 20 Juli 1908
Geehrter Herr Professor Haeckel.
Indem ich für Ihre freundliche Einladung zur Uebergabe Ihres Phyletischen Museums (30 Juli) bestens danke, drücke ich zugleich mein Bedauern aus, daß ich in Folge meines hohen Alters ihr nicht mehr folgen kann. Da ich aber seit vielen Jahren ein begeisterter Anhänger Ihrer Entwicklungs-Lehre bin u. Ihr neues Museum zu deren Förderung u. Verbreitung bestimmt ist, sende ich Ihnen nächster Woche, zu deßen weiteren Vollendung, die Summe von Dreißigtausend Mk. (nominell).
Ich knüpfe daran die Bedingung, daß || von den jährlichen Zinzen [!] dieser dreißigtausend Mk. für die nächsten Zwei Jahren an Ihren privat Assistenten Dr. Heinrich Schmidt (Jena) unbedingt alljährlich fünfhundert Mk. von 1909 anfangend ausbezahlt werden u. dann noch für drei weiteren Jahren, wenn das Bedürfniß des Herrn Dr. H. Schmidt es erfordern würde, alljährlich weitere fünfhundert Mk. bezahlt werden sollen. a Für die Bestimmung der letzteren drei Jahren nehmlich das Bedürfniß des Herr H. Schmidt anbetreffend so soll die Aussprache des Herrn Professor Haeckels entscheident [!] sein. –
Also längstens nach den fünf bestimmten Jahren, tritt die Bestimmung gänzlich weg u. die Verwaltung des Haeckel Museums verfügt über die b ganze oben beschriebene Summe nach freier Wahl. Gruss von Ihrem ganz ergebenen Wilhelm Knaupp
a gestr.: Die; b irrtüml. Doppelung: die