Der Prorektor
der Gesamt-Universität.
Jena, den 18. Juli 1919.
Hochgeehrte Herren Kollegen!
Zu einer Senatssitzung lade ich für
Montag, den 21. Juli d. J., abends 8 Uhr
in den Senatssaal ergebenst ein.
Es war nicht möglich, die Sitzung früher anzuberaumen, da die Geschäfte in diesem überlasteten Semester sich in ausserordentlicher Weise drängen.
Eine weitere, besonders wichtige Senatssitzung, in der die Universitätsreform besprochen werden soll, wird von mir auf Sonnabend, den 26. Juli anberaumt werden; über die zu wählende Stunde werde ich den Senat Montag abends befragen.
Tagesordnung für Montag:
1. Einführung des ord. Professors Dr. Kessler;
2. Vorschläge der med. Fakultät zur Wiederbesetzung der Lexer’schen Professur;
3. Antrag der philos. Fakultät, auf Errichtung einer ao. Lehrstelle für Elektronen – und Quantentheorie;
4. Antrag der philos. Fakultät, betr. Aufnahme des Professors Dr. Siedentopf in den Lehrkörper und dessen Berufung zum ao. Professor für Mikroskopie;
5. Antrag der theol. Fakultät, betr. Erteilung der Erlaubnis an Oberlehrer Dr. Heerdegen zum Halten von Vorlesungen über Hebräisch;
6. Vermächtnis des Eisenbahnsekretärs Paul in Berlin;
7. Stellungnahme zu folgenden auf der Rektorenkonferenz behandelten Fragen:
a.) Neueinteilung des akademischen Jahres (andere Lagerung der Semester);
b.) Ausbau der Rektorenkonferenzen und Gründung einer Vereinigung der deutschen Hochschulen;
c.) Kolleggeldfreiheit für Universitätsangehörige durch ganz Deutschland;
d.) Einführung eines Ehrenbürgerbriefes oder einer Ehrenmitgliedschaft der Universitäten.
8. Mitteilungen.
Hochachtungsvoll
Dr. J. W. Hedemann.
An
die Herren Senatoren und die
Herren Vertreter der Nicht-
Ordinarien.