Ernst Haeckel an Charlotte und Carl Gottlob Haeckel, [Florenz, vor dem 10. Februar 1859]
Liebe Eltern!
Herzlichsten Gruß. Mir geht es ganz gut, obgleich ich mich in diesem eisigen Winterland nichts weniger als italienisch fühle und das arge Heimweh und die Sehnsucht nach Anna und Euch noch so mächtig sind, daß ich noch zu keiner rechten Reisefreude und Kunstgenüsse gekommen bin. Nächster Tage schreibe ich euch ausführlicher. Heute nur noch eine Besorgung. Da nämlich hier nach Florenz das Postporto noch einfach und sichere Besorgung ist, so möchte ich etwa die Hälfte der zurückgelassenen papierdünnen großen Deckglasplatten zurückgeschickt haben. || Du, liebe Mutter, lege die größten Stücke (die Hälfte) sorgfältig für später zurück. Die kleineren suche ausa und lege sie einfach in den Brief. Sie sind sehr leicht. Vielleicht ist auch Georg Quinke so gut mir daraus Stücke von dieser Größe b ungefähr zu schneiden. [zwei Skizzen]
Da das Zeug sehr theuer ist, nimm es wohl in Acht. – Gehen die größeren Splitter nicht in den Brief so brich sie einfach.
Hoffentlich bekomme ich recht bald hier einen Brief von euch. Mit herzlichstem Gruß euer treuer Ernst.
a korr. aus: auf; b gestr.: zu