Renchen Feb. 9/1914
Hochverehrter lieber alter Freund
Professor Ernst Haeckel.
Hiermit sei Ihnen Kunde, daß in den nächsten Tagen von Herrn Fried, G. Schulz senior (Stuttgart) folgende Werte an Sie verabfolgt werden (in Stüke ina verschiedener Größe:) –
M. 9000 3 ½ % Hessische Staats Anleihe von 1876
M. 6000 " Württembergische " " von 1903
mit Zins erstere: vom 15. November 1913
Zins, Letztere, vom 14. März 1913
Diese Summe war schon früher testamentarisch für Sie bestimmt. Da nun aber Ihr 80. Geburtstag naht, so will Ich schon jetzt bei Lebens-Zeit, diesen hohen Jubeltag dadurch zu verherrlichen suchen || in dem Ich das b erst nach meinem Tode Zugedachte Ihnen hiemit zu freier Verfügung zuwende – Sollte diese kleine Ehren-Gabe auch nur ein Bischen Ihr Herz erfreuen, so bin ich glücklich u. tausendfach belohnt. –
Noch will Ich bemerken, daß diese Gabe rein für Sie u. Ihrem großen Lebenswerke dienen soll u. mit dem Haeckel-Schatz nicht in Verbindung steht –
Es sind nur wenige Worte, aber sie kommen aus einem vollen warmen Herzen! –
Leben Sie wohl lieber alter Freund 1000 Grüße u. beste Wünsche für ferneres Wohlergehen
In höchster Wertschätzung u. innigster Dankbarkeit Ihr treuer alter Freund
Wilhelm Knaupp
a eingef.: Stüke in; b gestr.: Ihnen das