Max Vollert an Ernst Haeckel, Jena, 26. Oktober 1909
DER KURATOR
DER GROSSHERZOGL. UND HERZOGL. S. GESAMT-UNIVERSITÄT
JENA
JENA, DEN 26. Oktober 1909.
Abschrift.
Grossherzogl. Sächs. Staatsministerium
Departement des Kultus
Weimar, den 20. Oktober 1909.
Es kann nicht zweifelhaft sein, dass die 3000 M, die nach dem Voranschlag der Ritterstiftung für 1908 aus deren Mitteln als Extra-Reserve an das phyletische Museum übergezahlt werden sollten, mit dazu bestimmt waren, diejenigen Aufwendungen zu decken, die durch Einrichtung der für den persönlichen Gebrauch von Exzellenz Haeckel vorbehaltenen Zimmer im Museumsgebäude entstehen mussten.
Nachdem der bezeichnete Betrag im Jahre 1908 nicht zur Verwendung gekommen und dem Kapitalvermögen des phyletischen Museums zugeführt worden ist, wird man zunächst davon absehen können, ihn aus diesem Vermögen wieder auszuscheiden und nachträglich zur Verwendung zu bringen.
Nach Euerer Hochwohlgeboren Bericht vom 14. September 1909, No 2601, ist zu erwarten, dass die anschlagsmässig dem phyletischen Museum zur Verfügung stehenden Mittel nicht verbraucht werden. Es werden daher zunächst die gegenüber dem Voranschlag zu erzielenden Ersparnisse zur Bestreitung der notwendigen Ausgaben für die Einrichtung von Exzellenz Haeckels Räumen im phyletischen Museum verwendet werden können.
Sache der Aufstellung des nächsten Etats für das Museum wird es sein, die Deckung sowohl der Zuwendungen an den Pri-||vatgelehrten Dr. Schmidt in Jena (vgl. U. 451 e. vom 14. Oktober 1909), wie der weiterhin notwendigen Ausgaben für den vorbezeichneten Zweck zu berücksichtigen.
Exzellenz Haeckel und Professor Dr. Plate sind von dem Vorstehenden in Kenntnis zu setzen.
(gez.) Rothe
Seiner Hochwohlgeboren
Herrn Universitätskurator
in
Jena
In Abschrift an
Seine Exzellenz
Herrn Wirklichen Geheimen Rat Dr. Haeckel
zur gefälligen Kenntnisnahme.
Vollert