Hochgeehrter Herr Professor,
Nachdem ich bereits die Freude gehabt, Ihnen von dem hohen Rescripte des Großherzoglichen Staatsministeriums wegen der nunmehr gestatteten Verlegung der zoologischen Anstalten in die bisherige Dienstwohnung des Directors der botanischen Anstalten Kenntniß zu geben, verfehle ich nicht, die versprochene Abschrift beifolgend zu Ihren Acten zu übersenden, und bitte, auch bei dieser Gelegenheit die Versicherung der vorzüglichen Hochachtung zu genehmigen, mit welcher ich beharre
Ihr
ergebenster
Seebeck
Jena den 25. März | 1869.
[Beilage: Ministerialreskript]
Abschrift.
Nachdem der jüngst versammelt gewesene Landtag sich damit einverstanden erklärt hat, daß die Großherzogliche Staatsregierung bis dahin, wo dem Direktor der botanischen Anstalten zu Jena die bisherige Dienstwohnung gegen einen ortsüblichen Miethzinß wieder überlaßen werden wird, über dieselbe anderweit für akademische Zwecke insoweit verfüge, als die Etataufstellung für den Direktor des botanischen Gartens hierdurch nicht alterirt wird, haben Seine Königliche Hoheit der Großherzog zugleich in Anerkennung der verdienstlichen Bestrebungen des Professors Dr. Häckel um die zoologischen Sammlungen gnädigst genehmigt, daß bis auf Weiteres die zur bisherigen Dienstwohnung des Direktors der botanischen Anstalten gehörigen Räumlichkeiten zu Aufstellung der zoologischen Sammlungen und zur Abhaltung von Vorlesungen und zu Laboratorien in diesem Fache verwendet resp. dem Professor Häckel überlassen werden.
Euer Hochwohlgeboren wird solches zur Wahrnehmung des Weiteren hierdurch eröffnet.
Weimar, am 13. März 1869.
Großherzogliches Staatsministerium, Departement
des Großherzoglichen Hauses und des Aeußern.
Stichling.
Seiner Hochwohlgeboren,
dem Herrn Geheimen Staatsrath Dr. Seebeck
zu Jena.