Fa. August Kühnscherf & Söhne an Ernst Haeckel, Dresden, 20. Dezember 1907
AUG. KÜHNSCHERF & SÖHNE
SPEZIALFIRMA FÜR EISERNE MUSEUMS-EINRICHTUNGEN
DRESDEN-A., AM 20. Dezember 1907
GR. PLAUENSCHESTR. 20.
Sr. Excellenz
Herrn Geheimrat Prof. Dr. Ernst Haeckel
Jena
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Unter höflicher Bezugnahme auf die kürzliche Unterhaltung mit Herrn Direktor Dr. Antipa aus Bucarest gestatten wir uns, Ihnen heute beigehend als Drucksache 2 Kataloge über
„Kühnscherf‘s Museumsschränke“
ergebenst zu überreichen, bei deren Durchsicht Sie sich ein Bild von den vielen Vorzügen unserer Schränke und von unserer grossen Leistungsfähigkeit machen können.
Die Herstellung derartiger Schränke aus Metall und Glas bildet nunmehr seit über 30 Jahre unserer Hauptspezialität und wir sind als diejenigen, welche solche Schränke zuerst konstruierten, bahnbrechend vorgegangen und haben im Laufe der Zeit ganz ausgezeichnete Erfolge zu verzeichnen. Mehr als 60 Museen in Europa, Afrika und Amerika verwenden unsere Schränke und überall werden sie glänzend beurteilt.║
Es würde uns eine besondere Ehre sein, auch Ihr neues Phyletisches Museum in Jena einrichten zu dürfen, und wir möchten Ihnen gern mit geeigneten Vorschlägen an die Hand gehen. Wenn Sie die Güte hätten, uns einige Grundrisse Ihres Museums einzusenden, würden wir uns erlauben, Ihnen ohne jede Verbindlichkeit, unter Zugrundelegung unserer langjährigen Erfahrungen, ein Projekt zur Innen-Einrichtung des Museums auszuarbeiten. Auch ist unser Herr Kühnscherf sehr gern bereit, jederzeit nach Jena zu kommen, um mit Ihnen an Ort und Stelle über dieses Angebot zu sprechen.
Mit der höflichen Bitte, unserem Angebot eine geneigte Beachtung schenken zu wollen, sehen wir Ihren gefälligen Nachrichten mit Interesse entgegen und empfehlen uns
mit vorzüglichsten Hochachtung
ganz ergebenst
Aug. Künhscherf & Söhne
Emil Kühnscherf