Günther Erbs an Ernst Haeckel, Jena, 11. Oktober 1907
z. Z. Jena, den 11. Oktober 1907
Hotel Stern
Herrn
Geheimen Hofrath Dr. Ernst Haeckel
Jena
Durch die Presse hatte ich Gelegenheit von der durch Ew. Hochwohlgeboren geplanten Gründung eines „Philogenetischen Museums“ Kenntnis zu nehmen. Mit Bezug hierauf gestatte ich mir in meiner Eigenschaft als Beamter der Stuttgarter Mit- und Rückversicherung-Aktien-Gesellschaft die höfliche Anfrage, || ob Ew. Hochwohlgeboren die Versicherung der in dem Museum enthaltenen Objecte, die doch einen hohen wissenschaftlichen Wert darstellen, gegen Beschädigungen und Entwertung aus verschiedenen Ursachen, wünschenswert erscheinen würde. Bejahenden Falles, ob meine Aufwartung zwecks sachdienlicher Aufschlüsse genehm sein würde. Ich weise zugleich höflichst darauf hin, daß die von mir vertretene Gesellschaft diesen Versicherungszweig besonders ausgebildet und || gepflegt hat.
Vertreter für den hiesigen Platz ist Herr Bankier Wilhelm Sieber, Holzmarkt, der Ihnen zugleich als Referenz dienen wolle. Mit weiteren Referenzen werde ich auf Wunsch gern aufwarten.
Indem ich Sie höflichst um gütige Meinungsäußerung bitte, empfehle ich mich
mit vorzüglicher Hochachtung
Günther Erbs
aus Stuttgart
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