Hier, wo ich seit 27. vorigen Monats von Ihnen träume, habe ich Karte, Briefe u. alle Beilagen erhalten. Ihr Bild ist herrlich, die heilige Familie köstlich. Tausend Dank! Es werden wohl ein paar Monate vergehen, ehe ich wieder ordentlich schreiben darf. Aber dann! Für jetzt umarme ich Sie mit den Wellen des See’s, von meinem ganzen Empfinden beseelt. Meine Kinder danken nächstens. Frl. delle Grazie u. mein Neffe sind auf Reisen. Wie erstere wieder in Wien ist || und letzterer nach Marburg kommt, erhalten sie ihren Antheil. Lesen darf ich gar nicht. Wie ich mir über diese dumme Zeit hinaushelfe, erfahren Sie seiner Zeit. Es geht unglaublich gut. Möchte Sie das Bad gänzlich herstellen!
Carneri, Bartholomäus von an Haeckel, Ernst; Krumpendorf am Wörthersee; 02.08.1894; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_4691