Bartholomäus von Carneri an Ernst Haeckel, Marburg an der Drau, 17. April 1893
Marburg 17./4. 93.
Geliebter und verehrter Freund!
Zuerst hat Sie mein Artikel in Palermo gesucht, dann, mit einem herzlichen Dank für Ihre liebe Karte aus Salerno, in Rom, und nun erwartet er Sie in Jena. Möchten Sie sammt Ihrer Frau recht wohlbehalten und befriedigt heimkehren!
Da ich mir vorstellen kann, wieviel Arbeit Ihrer nun harre, bitte ich Sie ausdrücklich, mir nur eine Postkarte zu schreiben, || die mir sagt, wie es Ihnen geht?
Meinen Kindern, die Sie herzlich grüßen und in paar Tagen an ihren geliebten Wörthersee ziehen, geht es gut und mir etwas leidlicher. Ich habe einige böse Tage durchgemacht, in welchen der Schmerz im linken Arm mit einem solchen Zucken verbunden war, daß ich kaum mehr schreiben konnte. Das Zucken hat sich gegeben und der Rest reicht noch immer nicht an meinen guten || Humor hinan. Das ist die Hauptsache.
Und damit drückt Ihnen aus ganzer Seele die Hand
Ihr
dankbar ergebener
B. Carneri
Meinem Artikel lege ich eine kurze aber sehr vortheilhafte Anzeige bei, die Einen Tag früher, ebenfalls im Abendblatt der „Neuen Freien Presse“ erschienen ist.