August Müller an Ernst Haeckel, Berlin, 23. November 1891
LINNAEA
NATURHISTORISCHES INSTITUT
BERLIN NW. 6, DEN 23. November 1891
6 Luisenplatz 6.
Sehr geehrter Herr.
Den Eingang Ihrer werthen Zuschrift bestens dankend bestätigend, nehmen wir davon Vermerk daß Sie das Präparat von Cetonia aurata behielten.
Das übrige nicht Convenirende ist inzwischen hier wieder wohlbehalten eingetroffen.
Die uns außerdem gütigst in Auftrag gegebenen Objecte sind heute per Post an das Zoologische Institut abgesandt und wird es uns freuen, wenn die heutige Sendung Ihren vollen Beifall findet.
Inliegend überreichen wir Ihnen Rechnung in Höhe von Mark 96,80 ₰ und bitten wir um Anweisung des Betrages.
Behufs der Demonstration || der Verschiedenartigkeit des Aufbaus des Conchylien-Gehäuses lassen wir, um den Verlauf der Spindel klar zulegen, Conchylien schleifen.
Dieses Verfahren hat überall ungetheilten Beifall gefunden und haben sowohl Zoologen sowie Palaeontologen sich sehr lobend darüber ausgesprochen.
Wie instructiv diese geschnittenen Conchylien für Lehrzwecke sind, geht aus den vielfachen Bestellungen hervor, die namentlich von größeren Instituten eingehen. Auch sämmtliche hiesige Institute haben nicht verfehlt, größere Serien dieser Conchylien zu erwerben.
Auf Wunsch sind wir gern bereit, Ihnen zur gefälligen Ansicht und Auswahl eine Serie zugehen zu lassen und sehen wir Ihren werden Mittheilungen stets gern entgegen.
Wir empfehlen uns Ihnen
mit ausgezeichneter Hochachtung
LINNAEA
NATURHISTORISCHES INSTITUT
Dr. Aug. Müller
Sr. Hochwohlgeboren
Herrn Professor
Dr. Haeckel
am Zoolog. Institut
der Universität
Jena