Wiese, Emil

Emil Wiese an Ernst Haeckel, Straßburg, 29. März 1886

Strassburg den 29 März 1886

Hochgeehrter Herr Professor!

Beigehend empfangen Sie die mir zum Ausstopfen übergebenen Vögel und das Rochen-Skelet. Leider habe ich von den Bälgen nur zwei verwenden können und haben dieselben sehr viel Mühe gekostet, um nur einigermaßen Brauchbares daraus zu machen. Federn gingen sehr viel ab welche ich wieder einsetzen mußte sowie auch die Augengegend zerschnitten war und bei allen das Hinterhaupt fehlt. Von den andern Bälgen war durchaus nichts zu gebrauchen. Bei den Wasservögeln stecken sogar die Augen noch darinnen folgedessen nach erfolgtem Aufweichen die Wachshaut und Federn abgehen. Es thut mir unendlich leid daß ich nichts Besseres liefern konnte,|| vielleicht haben Sie die Güte mir bei Gelegenheit andere Bälger zu senden. Bezüglich des Python-Skelets theile ich Ihnen mit, daß ich es Ihnen für 125 Mk lassen will, billiger kann ich nicht, denn solch ein Skelet anzufertigen ist eine Riesenarbeit und die Auslagen sind auch bedeutend.

Ich habe die Präparatorstelle (welche im Zool. Anzeige ausgeschrieben war) in Hamburg erhalten. Da ich nun in acht Tagen dorthin gehe, wäre es mir sehr lieb wenn Sie geehrter Herr Professor die Schlange behielten und mir das Geld recht bald senden würden, weshalb ich mir erlaube die Rechnung gleich beizufügen

Hochachtungsvoll

Emil Wiese

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
29.03.1886
Entstehungsort
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 46388
ID
46388