Dresden den 9/3 1912.
Hochverehrter Herr Professor!
Nachdem Sie so lieb waren meinem Mann und mir die wohlgelungenen Bilder zu senden, wodurch Sie uns überaus glücklich gemacht haben, sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank dafür. Sie werden mir ein sehr teures Andenken sein Ihre lieben Portrait’s, – und tatsächlich es ist ein Agamemnon Kopf, – klassisch und schön! Daß ich gerade diesen besitze, ist mir ganz recht. –
Übrigens Exzellenz, Sie sehen auf dem Kniebild, was ja || eine ziemlich neue Aufnahme ist, so gut und jugendlich aus, daß man sich freuen muß Sie anzusehen, – auch Ihre liebe Hand, die so gütig meinen Wunsch erfüllte, habe ich nun immer vor Augen. –
Beifolgenden Nachruf haben wir gelesen, und schon früher oft die vollendet schönen Blätter von Giltsch bewundert dem Sie Verehrter so volle Anerkennung zollen, er war in jeder Hinsicht vortrefflich.
Aber nicht allein diese Tatsache, sondern auch ein ureigenstes Bestreben spornt meinen Mann doppelt an, auf den Wegen zu wandeln, die zur Erkenntniß der Wahrheit führen.
Ihre
in Hochachtung und Verehrung
ergebene Alexandrine Müller