Bartholomäus von Carneri an Ernst Haeckel, Schloss Wildhaus, 24. August 1882
Wildhaus 24. August 1882.
Mein hochverehrter Freund!
Ihre lieben, durch einen „Bindfaden“-Regen aus Villach uns zugesendeten Grüße sind von hier aus durch einen „Schnürlregen“ hindurch herzlichst erwidert worden. Briefe an Sie sind weder gestern noch vorgestern gekommen. Kommen heute welche, so gehen sie heute noch nach Stuttgart, Keller-Leutzinger, Alexanderstr. 5 ab; später einlangende adressire ich nach Jena.
Jetzt, da Sie längst fort sind, lassen || Sie die öffentlichen Blätter erst recht hier sein, was übrigens nicht ganz ohne ist; denn wir unterhalten uns fast nur von Ihnen, daß Ihnen ununterbrochen die Ohren gellen müßten.
Die erste Notiz brachte die Tagespost, die Sie gar aus Leipzig sein ließ, und jetzt folgen natürlich alle Wiener Blätter. Die Notiz aus der Neuen Freien Presse lege ich Ihnen bei. Königsbrun ist dadurch ein Bißchen angenagelt, was gar nicht schadet. Den Nachmittag nach Ihrer Abreise habe ich meinen || während Ihres Hierseins geschriebenen Artikel: War Condillac ein Materialist? – beendet, und Sie hineinverflochten. Sonst nichts Neues.
Hoffentlich ist auch bei Ihnen das Wetter bald besser geworden. Wir werden noch lange von der Freude zehren, die Sie uns mit Ihrem lieben Besuch bereitet haben, und wir danken Ihnen alle aus ganzer Seele dafür. Mit Gruß und Handschlag
Ihr
treuergebener
B. Carneri
Produciren Sie das Kunststück mit dem Ei, so nehmen Sie einen etwas größeren Fidibus und geben Sie, während es noch brennt, auf die Flasche das Ei. – Glückliche Rückkehr!a
a Text am oberen Rand von S. 4, um 180° gedreht: und geben … Glückliche Rückkehr!