Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Groß Brütz, 16. September 1918.
E. V. CROMPTON | JAGDHAUS GR. BRÜTZ | BEI SCHWERIN I. M.
POST WITTENFÖRDEN
16.9.18
Hochverehrte Excellenz,
allerherzlichsten Dank für Ihre lieben, gütigen Zeilen u. das schöne, liebe Kärtchen f. Trautchen, lieber, guter Herr Geheimrat! Das kleine Persönchen sagte gleich, das ist ja Onkel Haeckel!
Mit gleicher Post sandte ich Ihnen heute aber von Wittenförden aus ein kl. Kistchen – Wert 50 Mk. durch Eilboten dringend zu bestellen, über unfrankiert, da so sicherer. ||
Inhalt: 1 Rehkeule, etwas Speck zum Spicken u. etwas Butter, aber Alles nur ganz allein für Sie, lieber Herr Geheimrat! Bitte lassen Sie es sich schön braten und verzehren Sie es mit gutem Appetit. Trautchen hat tüchtig mitgeholfen beim Packen, für „den lieben Onkel Haeckel“.
Ich bitte nur herzlichst um Rücksendung des Kistchen’s, des Packpapiers, des Bindfadens u. der beiden Stücken Leinwand, in die ich außer dem Pergamentpapier das Fleisch noch geschlagen hatte, da jetzt solch Packmaterial nicht mehr zu haben ist.
Den Eierkarton werde ich wohl dann demnächst erhalten.
Hoffentlich erhalten Sie Alles recht gut, und geht Ihnen auch leidlich. ||
Mit allerbesten Wünschen und herzlichsten Grüßen, wie einer Empfehlung von meinem Manne, einem süßen Küßchen von kl. Trautchen, bin ich stets und immer
Ihre Sie so hochverehrende, Ihnen stets treu u. innig dankbare
Elli von Crompton