Crompton, Ella von

Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Groß Brütz, 7. April 1918.

Jagdhaus Gr. Brütz, Post Wittenförden

7. IV. 18.

Hochverehrte Excellenz,

erst heute kann ich Ihnen von ganzem Herzen danken für Ihren so lieben, gütigen, blauen Ostergruß, der mich am II. Feiertag so lieb überraschte. Innigsten, herzlichsten Dank für Ihre so große Güte, lieber, guter Herr Geheimrat! Ich bin Ihnen so unendlich dankbar dafür! Hoffentlich haben Sie das Osterfest recht gesund u. gut verlebt zusammen mit Ihren Kindern.

Wie geht es eigentlich den Leipzigern wie den Münchnern?

Bei uns geht es ziemlich bunt her, jeden Tag neue Ankömmlinge, vielfach werden sie noch gebracht, dann entweder übernachten oder den ganzen Tg da. Nun in nächster Woche bekomme ich noch die letzten. Außerdem dann immer noch soviel Handwerker im Hause – Doch scheine ich jetzt mehr Glück mit Personal zu haben – eine sehr nette, junge Haushaltslehrerin habe ich. Es ist ja auch so unendlich viel hier zu bedenken u. zu schaffen – dazu die so arg erschwerten Verhältnisse in Allem. Allein schon das Kartensystem – Die Rattenplage ist auch noch immer da – trotz allem Gift – Mein Mann hat sich gerade zu Ostern hingelegt in schwerer Erkältung u. nun dazu all der Trubel – Darum muß ich für heute schließen, lieber, guter Herr Geheimrat, viel tausend innigsten Dank nochmals von ganzem Herzen, Alles Gute u. Liebe, eine Empfehlung von meinem Manne, ein süßes Küßchen von Frl. Trautchen stets u. immer Ihre Sie so hochverehrende, Ihnen treu u. innig dankbar ergebene

Adoptivtochter Elli von Cromptona

a weiter am Rand: stets u. immer … Crompton.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
07.04.1918
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 4557
ID
4557