Friedrich Benary an Ernst Haeckel, Erfurt, 13. Februar 1909
FR. BENARY
BURGSTRASSE 8
ERFURT, 13. Februar 1909
Hochverehrter Herr,
unter dem Eindruck Ihres gestrigen Vortrags und der erhebenden Darwin- und Häckel-Feier sende ich Ihnen einliegend einen Beitrag von hundert Mark für Ihr phyletisches Museum.
Bei meinen ausgedehnten Samenculturen ist das Züchten neuer Varietäten, sind die Befruchtungen und die Fixirung des daraus Hervorgehenden, soweit es eine Verbesserung resp. Ver-||schönerung bedeutet, seit langen Jahren das Interessanteste meines Berufs. Ich übersetze also seine, Darwin’sa, Lehren auf diesem Gebiete fortwährend in die Praxis, bin aber auch sonst sein eifriger Anhänger.
Möge Ihnen, hochverehrter Herr, noch ein langer, schöner Lebensabend beschieden sein! Das wünscht aufrichtig
Ihr sehr ergebener
Fr. Benary
a eingef.: Darwin’s