Wilhelm Ostwald an Ernst Haeckel, Grossbothen, 11. November 1911
Dr. Wilh. Ostwald
Gross-Bothen, Kgr. Sachsen
Landhaus Energie
11.11.11
Lieber und verehrter Freund:
Um den Hamburger Erfolg auszunutzen, müssen wir jetzt eine wirksame Zeitschrift haben, deren Organisierung mir zugefallen ist. Das Ergebnis meiner bisherigen Arbeiten kommt darauf hinaus, dass wir sehr viel Geld dazu brauchen werden. Deshalb erlaube ich mir die folgende Bitte im Interesse des Bundes.
Sie schenken dem Bunde eine Anzahl, zunächst 20–50, Ihrer eigenhändigen Aquarelle, die Sie, soweit das noch nicht geschehen ist, mit Ihrem ganzen Namen zeichnen, und die wir für einige Hundert bis Tausend Mark das Stück an reiche Liebhaber absetzen. Eines für 300 M bin ich schon (in Erwartung Ihrer Zustimmung) los geworden. Sehr reichlichen Erfolg hoffen wir in America zu finden. Um persönlich gar nicht weiter behelligt zu werden, bitte ich die Bilder an mich zu schicken; ich gebe Ihnen von Zeit zu Zeit Rechenschaft.
Mit vielen herzlichen Grüssen
Ihr ergebener
W. Ostwald