Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Sommerhausen b. Würzburg, 14. Juli 1913.
z. Zt. Sommerhausen b. Würzburg
14.VII.13.
Hochverehrte Excellenz,
für Ihre lieben Zeilen vom 12. 7. danke ich Ihnen herzlich, sowie für Ihre liebenswürdige Aufforderung einige Tage in Jena zu bleiben. Ich freue mich schon sehr auf den Besuch bei Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, und Ihre prächtigen, köstlichen Aquarelle. Zwei Tage werde ich wohl in Jena bleiben können. ||
Den Tag meiner Ankunft werde ich mir noch erlauben, Ihnen mitzuteilen. Im Weimar-Geraer Bahnhof denke ich, bin ich recht gut aufgehoben.
Es freut mich sehr, daß Ihr Befinden u. das Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin jetzt ein besseres ist. Hoffentlich tut das gute Wetter, das nun endlich nach der langen, bösen Zeit, eingetreten ist, noch ein Übrigends [!].
Morgen fahren Grf. Hildgard u. ich nach Mark Einersheim (auf der Straße Würzburg. Nürnberg gelegen) zu ihrem ältesten Bruder u. Schwägerin für einige Tage, das ist der eigentliche Wohnsitz des regie-||renden Grafen. Von dort aus wollen wir Ausflüge machen nach 2 anderen malerischen Orten, um das schöne Wetter noch zu benützen.
Doch nun leben Sie herzlichst wohl, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, bitte empfehlen Sie mich auf’s Beste Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin, mit den herzlichsten Grüßen und aufrichtigsten Wünschen für Sie, freut sich schon unendlich auf ein Wiedersehen, stets u. immer
Ihre Sie so hochverehrende, Ihnen treu und innig dankbar ergebene
Ella von Crompton