Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Sommerhausen b. Würzburg, 11. Juli 1913.
z. Zt. Sommerhausen b. Würzburg
11. Juli 1913.
Hochverehrte Excellenz,
da ich solange nichts von Ihnen gehört habe, möchte ich mich ganz ergebenst nach Ihrem Befinden erkundigen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat! Hoffentlich haben Sie nicht zu arg unter dem elenden, naßkalten Wetter zu leiden, das nun schon 3 Wochen, die ich hier in dem sonst so sonnigen Maintal bin, herrscht.
Die Aussichten für Besserung sind auch keine günstigen, man kann || nicht viel anstellen mit Malen, da denke ich nicht länger als noch 14 Tage höchstens hier zu bleiben und möchte Sie deshalb anfragen, ob Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, mein Besuch an einem Nachmittag angenehm wäre. Wenn ich über Bamberg, Jena heim führe, käme ich zwischen 3 – 4 Nachm.a in Jena an, glaube ich. Selbstverständlich würde ich Ihnen dann noch vorher den Tag meines Kommens schreiben. Meinen Brief vor 14 Tg. etwa aus Sommerhausen haben Sie wohl erhalten?
Hoffentlich geht es Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin weiter besser und bitte ich Sie, mich derselben zu empfehlen.||
Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, Alles Liebe und Gute wünschend, bin ich mit den herzlichsten Grüßen stets und immer
Ihre Sie so hochverehrende, Ihnen stets treu und innig dankbar ergebene
Ella von Crompton
a eingef.: Nachm.