Ernst Haeckel an Gertrud Meyer, Jena, 18. Februar 1915
Jena 18.2.1915. Villa Medusa.
Seiner lieben Enkelin
Gertrud Meyer-Haeckel (Leipzig)
sagt herzlichen Dank für ihren freundlichen Glückwunsch zum 81. Geburtstag, 16.2.,
der alte Grossvater
Ernst Haeckel. ||
Aus Anlaß meines 81. Geburtstages bin ich am 16. Februar d. J. durch zahlreiche freundliche Glückwünsche, Briefe und Telegramme, Blumenspenden und andere Geschenke hocherfreut worden. Diese Beweise treuer Freundschaft haben besonderen Wert in der sorgenschweren Gegenwart, wo der entsetzliche Weltkrieg nicht nur unser teures deutsches Vaterland mit Untergang bedroht, sondern die ganze höhere, durch Jahrhunderte mühsam errungene Kultur in Frage stellt. Da ich außer Stande bin, allen einzelnen Freunden meinen herzlichsten Dank persönlich auszusprechen, bitte ich dessen Ausdruck in diesen Zeilen entgegen zu nehmen.
Jena, 18. Februar 1915.
Ernst Haeckel.