Ernst Haeckel an Karl Haeckel, Colombo, 6. März 1882
Colombo 6 März 82.
Lieber Carl!
Gestern kurz nach der Rückkehr von der sehr gelungenen Gebirgs-Reise erhielt ich hier im Whist-Bungalow, die eben angekommenen Briefe von Potsdam und Jena, die letzten, die die Post mir hierher bringen kann. Wenn die nächste Post (am 12.) hier ankommt, schwimme ich schon 2 Tage in See, hoffe aber in Suez wieder Nachricht von Euch Lieben zu haben. Ich habe mich sehr gefreut von Euch Lieben Allen so gute Nachrichten zu haben, von Deiner stetigen Besserung, von Hermanns Verlobung und Heinrich‘s glücklich bestandenem Staats-Examen. Ich gratulire Beiden Jungen von Herzen und danke Beiden herzlich für ihre Briefe, die mich sehr erfreut haben. Ich hoffe, daß diese erfreulichen Ereignisse auch in der Folge zur vollen Befriedigung gereichen werden! ||
Ich hätte Beiden gern selbst geantwortet, gern auch noch an unser liebes Mutterchen besonders geschrieben. Aber diese letzten Tage habe ich, wie Ihr denken könnt, alle Hände voll zu thun. Bitte also sich mit Herzlichsten Grüßen zu begnügen!
– Meine Gesundheit ist ausgezeichnet; a ich habe mich selten so wohl und kernfrisch gefühlt. Ich bin ganz braun gebrannt. –
Mein Schiff (Aglaja) ist sehr gut; ich habe hoffentlich eine recht schöne Rückreise. Den nächsten Brief erhaltet Ihr von Suez, von wo ich auch den III. Reisebrief an Rodenberg schicke.
– Nun ade du schöne Ceylon, auf Nimmerwiedersehen! – Glückauf nach der deutschen Heimath!
Dein treuer Bruder Ernst.
a gestr.: ist.