Das freundlichst übersandte Vorwort zu Ihrer neuen Schrift über „Die menschliche Sittlichkeit“ habe ich mit großem Interesse zustimmend gelesen und mich gefreut, wie unsere Grund-Anschauungen übereinstimmen. Ich hoffe, daß Ihre Schrift eine wesentliche Ergänzung meiner „Welträthsel“ liefern wird, in welcher ich „Unserer monistischen Sittenlehre“ nur ein kurzes Kapitel gewidmet habe. Mein Buch ist ziemlich stark geworden (500 S.) und wird im September Ihnen durch Strauss zugeschickt werden. Der Druck ist sehr rasch gegangen und nahezu vollendet. Ich habe darin alle meine „Studien über monistische Philosophie“ zusammengefaßt und rechne auf Ihren besonderen Beifall. ||
Übrigens hat mich dieses Buch schwere Arbeit und ein gut Stück Gesundheit gekostet (– die überhaupt nicht mehr viel werth ist! –). Ich leide an schlaflosen Nächten, Herzklopfen etc. und bedarf sehr der Ausspannung. Da auch meine Frau und Tochter recht krank waren (– die Beide nicht mehr reisen können u. wollen) – weiß ich noch nicht, wann ich fortkomme. Aus Tyrol wird Nichts werden – leider! Ich hoffe, daß meine Lieblings-Arbeit (Malen von Landschaft und Kunstformen der Natur) – am Mittelmeer – mich zerstreuen und den gesunkenen Lebensmuth wieder heben wird. Auf der Heimreise (im October) werde ich gern Ihre freundliche Einladung zu einem Besuch in Bonn folgen (– wenn es die Umstände erlauben! –).