Empfangen Sie, mein Lieber, meinen sehr aufrichtigen Dank für die Zusendung, welche ich von Ihnen erhalten habe, meinen besonderen für die Aufmerksamkeit die Sie mir beweißen: meinen Namen mit einem so überaus merkwürdigen Beleg Ihrer unermüdlichen Forschungen zu || verbinden. Die Schönheit aber dieses Beleges, dieses Geschöpfes, der unermeßlichen Natur hat mich eigenthümlich gefeßelt. Denn seine seltsame Gestaltung wie Ebenmäßigkeit führt aufs Neue auf eine Urquelle des Schönen, auf Gott zurück. Dessen allgütiges wie allumfaßendes Walten auch im Einzelnen das Princip des Schönen be-||thätigt. Ich schließe indem ich mit meinem wiederholten Dank den aufrichtigen Wunsch verbinde: daß immer fort und fort, auf längste Zeit hin, der Wissenschaft Ihre Liebe für dieselbe, der Beweiß hievon unserem Jena erhalten bleibe.
Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Alexander Großherzog von an Haeckel, Ernst; Weimar; 30.11.1886; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_44236